Über uns

Wie alles anfing ...

Wie kommt man zu einer Wassergärtnerei? Den Anfang machten meine Großeltern in den 20iger Jahren des 20. Jahrhunderts. Da sie als Bauern im Winter wenig Arbeit hatten, nutzten sie die Zeit um einige Teiche anzulegen. Winter für Winter schaufelten sie per Hand die Teichgruben aus und transportierten das Erdreich mit dem Schubkarren ab. Mein Großvater schaufelte und meine Großmutter balancierte die gefüllten Schubkarren über ein schmales Brett das über den Bach gelegt war. Es waren keine kleinen Teiche, die sie da anlegten. Im Laufe der Jahre entstanden vier Teiche, groß genug um auf der topographischen Landkarte eingezeichnet zu sein. Ein Bild von meinen Großeltern können Sie hier sehen. Die Großmutter steht in der hinteren Reihe in der Mitte und links von ihr der Großvater.

 


Karpfenteiche

Die Teiche wurden natürlich nicht für Pflanzen, sondern zur Fischzucht genutzt. Das Unterallgäu war damals ein sehr armer Landstrich, und Bedarf an Zierpflanzen war gering. Fische hat die Familie trotzdem nur selten gegessen. Jedes Jahr zu Karfreitag wurden die Weiher abgefischt und die Fische verkauft. Jedes Jahr wurden ein paar Fische für die eigene Familie aufgehoben. Jedes Jahr ließ sich die Urgroßmutter diese Fische im letzten Moment auch noch abbetteln, und jedes Jahr musste die Familie am Karfreitag dann Frösche statt Fisch essen ...


Die ersten Seerosen in unserem Teich

In der nächsten Generation wurde es dann leichter, und in den Weihern meiner Großeltern tauchten die ersten Seerosen auf. ‘Bloß so zum Schea-Sei’ - nur so zur Dekoration. Irgendwie haben diese Weiher uns alle infiziert. Selbst als der Bauernhof verkauft wurde - die Weiher blieben in der Familie. Irgendwann hat es auch mich erwischt und ich fing an Sumpf- und Wasserpflanzen zu sammeln, und bald war die Idee geboren: wir machen eine Gärtnerei für diese Pflanzen auf.


Unser Betrieb heute

Aus dieser Idee ist inzwischen Realität geworden. Unsere Gärtnerei ist ein kleiner Spezialbetrieb, kein Massenerzeuger. Daher sind manche unserer Pflanzen jedes Jahr schnell ausverkauft. Wir bemühen uns aber bei stark nachgefragten Sorten einen größeren Bestand aufzubauen. Leider lässt sich das aber schlecht planen. Aus einer nur selten nachgefragten Pflanze kann über Nacht ein ‘Schlager’ werden, wenn sie in einer Zeitschrift oder einem neuen Buch abgebildet wird.


Gärtnerei und Umwelt

Unser Sortiment ist sehr umfangreich, und wir werden in den nächsten Jahren weitere Sorten hinzufügen. Damit stehen wir bewusst im Gegensatz zur Entwicklung auf dem Gartenmarkt. Dort bestimmen die großen Gartencenter das Bild und sorgen dafür, dass immer mehr Sorten aus den Sortimenten verschwinden. Übrig bleibt nur noch, was in riesigen Mengen billig erzeugt werden kann. Bezeichnenderweise bieten viele Gartencenter heute schon mehr Zubehör und ‘Drumherum’ als Pflanzen an. Für uns sind die Pflanzen weiterhin die Hauptsache, und wir versuchen uns dem Trend zur Rationalisierung und Vereinheitlichung zu entgegenzustemmen (etwas anderes können Sie von einem ‘Allguier Stieragrind’ auch nicht erwarten). Unsere Vermehrungsflächen sind von möglichst viel Natur umgeben und so gestaltet, dass sie unter größtmöglicher Schonung für die Umwelt bewirtschaftet werden können. Da lebt so manches, was nicht verkauft werden kann, aber für die Stabilität des Ganzen nötig ist. Unsere Teiche sind zu einem Lebensraum für eine große Zahl Amphibien und Libellen geworden. Die chemische Keule und industrielle Gartenbaumethoden haben da nichts verloren.


Was die Zukunft bringt

Nachdem wir lange nach einem neuen Standort für unsere Gärtnerei gesucht hatten, sind wir im Jahr 2006 nach Kirchheim im Unterallgäu auf ein neues und viel größeres Grundstück umgezogen. Auch nach über zehn Jahren sind wir immer noch schwer mit dem Aufbau beschäftigt und müssen daneben Pflanzenversand und Pflanzenvermehrung am Laufen halten. 

 

Besuche in der Gärtnerei

 

Während der Saison ab April kann die Gärtnerei, Donnerstags, Freitags und Samstags besucht werden. Wir bitten Sie aber, sich per Email an: post@nymphaion.de, anzukündigen.

Vielen Dank! 

  

 

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